Der Begriff "Judenkirche" entstammt vermutlich einem Missverständnis bei der damaligen Übersetzung. Richtig übersetzt wäre der Begriff "In der Kirche“.
Unser Ausgangspunkt ist die St. Barbara Kirche in Tiefenbach.
Um zu unserem Ziel zu gelangen, müssen auf kurzer Distanz einige Höhenmeter überwunden werden. Anfangs gemächlich geht es später steiler bergauf.
Auf teils engeren aber sehr schönen Wurzel- und Steinpfaden folgen wir dem Graf-Vojkffy-Weg, der uns an hohen Felswänden dem sog. Jehlefelsen aus hellem Kalkstein vorbei führt, der bei Kletterern sehr beliebt ist. Wer Glück hat, kann die wagemutigen hier beim Klettern beobachten.
Bald zu beginn unserer Wanderung treffen wir auf eine kleine Höhle aus der Steinzeit, die vor rund 12 000 Jahren als Wohnplatz genutzt wurde, was die Funde des aus Ungarn stammende Graf Christoff von Vojkffy aus den Jahren von 1934 bis 1938 belegen. Steinwerkzeuge aus der mittleren Steinzeit wurden hier ausgegraben. Ein paar dieser Funde kann man im Heimatmuseum Oberstdorf bewundern.
Nach ca. 25 Minuten erreichen wir ein freies Gelände mit Weggabelung. Hier lohnt es sich zu verweilen und die gebotene Aussicht auf Oberstdorf und die Allgäuer Alpen zu genießen. Weiter geht es links ca. 500 m auf einem Wurzelweg entlang, etwas steiler, aber die Mühe lohnt sich, überrascht stehen wir plötzlich vor unserem Ziel.
Man kann es kaum glauben, dass hier nicht eine andere Hand im Spiel gewesen war. Der riesige bewachsene Torbogen rahmt die uns gebotene Aussicht auf eine unglaublich schöne Art und Weise ein.
Unser Tipp: Wer einen weiteren 15 Minuten steilen Anstieg nicht scheut, geht auf dem Rückweg nach wenigen Metern rechts hinauf. Hier wird man weiter oben, auf einer Lichtung, mit einem sagenhaften Ausblick bis weit nach Kempten, auf Oberstdorf, die umliegenden Dörfer und den Allgäuer Alpen belohnt.